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Inferno Triathlon - 18./19. August 2023
Inferno Triathlon - das höchste an Erlebnis: so wirbt der Organisator aus Mürren in der Schweiz für einen der härtesten Triathlonwettkämpfe in Europa. Hierbei legen die Teilnehmer in der Summe 155 Kilometer und mehr als 5500 Höhenmeter zurück. Vom Start am Thuner See hat man das Ziel bereits vor Augen: die Bergstation auf dem Schilthorn in 2970 m Höhe. Doch dazwischen liegt ein hartes Stück Arbeit. Knapp 250 Einzelstarter und 220 Staffeln nahmen die Strecke am vergangenen Samstag in Angriff. Elena Braun vom Ski-Club Lauf hatte einen Freistart gewonnen und stellte sich dieser besonderen Herausforderung. Um 6:30 Uhr erfolgte der Start im Thuner Strandbad. Von Thun schwammen die Teilnehmer einmal quer durch den Thuner See bis nach Oberhofen. Bei Wellengang und ohne Bojenmarkierung war die Orientierung nicht einfach, dennoch erreichte Elena Braun den Schwimmausstieg nach 3100 Metern und 58 Minuten als fünfte Dame der Einzelwertung. Anschließend erfolgte der Wechsel auf die 97 Kilometer lange Rennradstrecke. Viel Zeit zum Einrollen blieb nicht, denn nach knapp 500 Metern erfolgte bereits der erste Anstieg mit 600 Höhenmetern nach Beatenberg. Die schnelle Abfahrt nach Interlaken gab Kraft für das anschließende knapp 40 Kilometer lange Flachstück nach Meiringen entlang des Brienzer Sees, bevor das nächste Highlight, der Anstieg hinauf auf die Große Scheidegg anstand. Hier legten die Teilnehmer enorme 1400 Höhenmeter verteilt auf 17 Kilometer zurück. Vor allem im oberen Teil warteten fordernde Rampen mit bis zu 17 Prozent Steigung. Auch die Abfahrt hinunter nach Grindelwald verlangte aufgrund der engen Kurven volle Konzentration und gab keine Gelegenheit zum Ausruhen. Elena Braun konnte nach 4:16 Stunden auf dem Rad als siebte Frau in die zweite Wechselzone einrollen. Das Besondere beim Inferno-Triathlon ist die Aufteilung der Radstrecke in einen Rennrad- und Mountainbikepart. Die Moutainbikestrecke ab Grindelwald mit insgesamt 32 Kilometern und 1200 Höhenmetern führte über Wald- und Schotterwege hinauf auf die Kleine Scheidegg. Die ersten zwei Drittel der Strecke luden aufgrund der zwar mit acht bis zehn Prozent steilen, aber gleichmäßigen Steigung, zur Bewunderung der traumhaften Bergkulisse im Schatten von Eiger, Mönch und der Jungfrau ein. Im letzten Abschnitt mit rutschigen Schotterabschnitten und bis zu 18 Prozent Steigung mussten einige Fahrer absteigen, da der bis dato schon lange Wettkampftag Tribut zollte. In der abschließenden Abfahrt erwarteten die Sportler außer gemütlichen "Waldautobahnen" auch ein verwurzelter Singletrail, sowie aufgrund der Trockenheit verwaschene, sandige Abschnitte. Elena Braun zog es an den technisch schwierigen Stellen vor, das Mountainbike zu schieben und kein Risiko einzugehen. Somit verlor sie bis zur letzten Wechselzone in Stechelberg einige Plätze im Damenfeld. Nach bereits 7:40 Stunden Wettkampfzeit erschien das Ziel auf dem Schilthorn schier unerreichbar. Die Laufstrecke von 25 Kilometern wartete mit 2500 Höhenmetern auf. Bis Mürren bei Kilometer 16 rannten die Läufer auf zum Großteil noch gut ausgebauten Waldwegen, jedoch stieg die Strecke bereits ab Lauterbrunnen stetig an und für einige Triathleten war bereits hier Wandern angesagt. Elena Braun fand schnell einen guten Rhythmus und konnte schon auf den ersten zehn Kilometern zwei Damen überholen. In Mürren tankte sie dank der fantastischen Stimmung und Anfeuerung durch Touristen und Betreuer, die die Teilnehmer lautstark anfeuerten noch einmal Energie und Motivation, bevor das letzte und härteste Stück des Laufs erfolgte. Von Laufen konnte dann keine Rede mehr sein. Ski-und Schotterpisten mit Steigungen von über 25 Prozent, gepaart mit Einsamkeit brachten den einen oder anderen Teilnehmer an die körperliche oder psychische Grenze. Immerhin war man im flotten Wanderschritt langsam genug, um die herrliche Aussicht zu genießen. Elena Braun nutzte einige kurze Zwischenpassagen um leicht zu joggen und somit die Beine immer wieder zu entlasten, bevor die nächste Rampe wartete. Auch das Ziel war inzwischen sichtbar, kam gefühlt aber einfach nicht näher. Die letzten zwei Kilometer hinauf auf den Grat ähnelten eher einem Klettersteig. Kaum ein Teilnehmer meisterte diesen Abschnitt ohne zu klettern oder zu krabbeln. Auf dem Grat angekommen hatte Elena Braun den Zielbogen fest im Blick und konnte nach insgesamt 11:23 Stunden als siebte Frau (schnellste Deutsche) und Dritte der Damen-Hauptklasse erschöpft aber überglücklich die Ziellinie überqueren. Im Gesamtfeld der Männer und Frauen bedeutete dies ebenfalls einen Platz unter den Top 30 Athleten. Für die 25 Kilometer mit 2500 Höhenmetern benötigte sie 3:40 Stunden. Der Inferno-Triathlon wird seinem Motto gerecht: hier zählen das Erlebnis, das Hinauswachsen über sich selbst, Wille und Durchhaltevermögen. Die Ankunft auf dem Schilthorn und der Blick von der Terrasse des Bergrestaurants Piz Gloria entschädigen jedoch sofort für die Strapazen. Ein unvergleichbares und unvergessliches Rennen. Ebenfalls wurde an diesem Tag der 30. Schilthornlauf (Halbmarathon) mit Start beim Campingplatz Lauterbrunnen und mit Ziel ebenfalls auf den Schilthorn gestartet. Zum wiederholten Male nahmen hier Torsten Stöcklin und Florian Mahle beim sogenannten „teuflischen Berglauf“ über 21,1 Kilometer mit 2000 Höhenmeter teil. Sie konnten den Lauf erfolgreich absolvieren. Torsten Stöcklin benötigte 3:47 Stunden und Florian Mahle 4:20 Stunden und lagen damit im Mittelfeld der etwa 400 gestarteten Läuferinnen und Läufer. Beim Halbmarathon, sowie beim Triathlon mussten viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer aufgeben. Die Gründe hierfür sind vielfältig: zum einem die hohen Temperaturen, die vom Veranstalter an verschiedenen Streckenpunkten gesteckten Zeitlimits, Selbstüberschätzung, Krämpfe und Ähnliches, technische Defekte oder gar Stürze.
Ettlinger Halbmarathon // 5. August 2023
Recht kurzfristig hatte sich Petra Berger vom Ski-Club Lauf für die Teilnahme am Ettlinger Halbmarathon entschieden, der als abwechslungsreicher, landschaftlich wunderschöner Lauf bekannt ist. Mit circa 400 Höhenmetern geht es bei diesen 21,1 Kilometern auf der ersten Hälfte tendenziell bergauf, abwechseln auf guten, breiten Waldwegen und Asphalt. Die zweite Hälfte verleitet durch viele abfallende Streckenabschnitte zum schnelleren Schritt, was aber durch einige wellige Passagen wieder etwas abgebremst wird und für Abwechslung sorgt. Die Teilnehmer laufen durch die Stadtteile Rüppich, Spessart, Schöllbronn und andere, wo in der Tat Stimmung herrscht wie bei einem Stadtmarathon. Die Verpflegungsposten sind gut alle drei Kilometer aufgebaut, viele Helfer sind im Einsatz und auch sonst lässt die Organisation keinerlei Kritik aufkommen. Start ist um 17.00 Uhr, das Wetter ideal an diesem Tag und daher machen sich auch über 600 Läuferinnen und Läufer und etwa 40 Walkerinnen und Walker vom Start-Ziel-Gelände an der Albgauhalle mit ihrem schönen Gartengelände auf den Weg. Petra Berger absolvierte die recht anspruchsvolle Strecke durch die Ausläufer des Nordschwarzwaldes in 1:57 Stunde, blieb damit unter ihrer Zeitvorgabe von 2:00 und wurde zweite in der Klasse W 60 und 29. im gesamten Frauenfeld. Vor allem hatte es aber Spaß gemacht wieder einmal eine neue, unbekannte Strecke kennenzulernen, die wirklich empfehlenswert ist. Davon konnte sich auch Martin Berger überzeugen, der die Strecke mit dem Gravel-Bike bewältigte und alles fotografisch festhielt und die Teilnehmer kräftig anfeuerte.
Öztal Trailrunning // 22. Juli 2023
Das Ziel für die Läufergruppe und Betreuer des Ski-Club Lauf „Verrückt 10.0 – Aufgeben? Niemals!“ war in diesem Jahr Obergurgl, letzter Ort im hinteren Ötztal (Österreich). In der Wintersaison ist der kleine Ort ein vielbesuchter Treffpunkt für Wintersportler auf knapp 2000 Meter Höhe, mit Pisten auf bis zu 3000 Meter Höhe. Im Sommer geht es dort eher beschaulich zu. Bergwanderer und Radfahrer teilen sich dann diese Region. Und am vorletzten Wochenende im Juli gesellen sich noch die Geländeläufer und Geländeläuferinnen (Trail-Runner) dazu. Auch die Gruppe aus Lauf nahm sich für dieses Jahr vor, am Gletscher-Trailrun teilzunehmen. Unter vier verschiedenen Streckenlängen konnten sich die Aktiven des Ski-Club Lauf eine passende Strecke aussuchen. Im Angebot waren 62 Kilometer mit 3600 Höhenmetern, 42 Kilometer mit 2800 Höhenmetern, 26 Kilometer mit 1900 Höhenmetern und die 14 Kilometer mit 800 Höhenmetern. Da für alle Rundstrecken Start und Ziel in der Ortschaft Obergurgel waren, bedeutete dies, dass die gesamten Höhenmeter im Aufstieg und dann auch noch im Abstieg bewältigt werden mussten. Über die längste Strecke startete der Routinier Markus Adam. Jürgen Armbruster, Petra und Martin Berger wählten die 26 Kilometer lange Strecke und Nadine Pollack nahm die 14 Kilometer in Angriff. Eine große Herausforderung für die Ultraläufer über die längste Strecke war der Startzeitpunkt um zwei Uhr am Samstagmorgen! Die Teilnehmer und Teilnehmerinnen auf den kürzeren Strecken starteten um neun Uhr, beziehungsweise um zehn Uhr. Aufgrund der zu erwartenden Schlechtwetterfront mit Gewitter, Starkregen und auch Hagel, entschied sich der Veranstalter zu Streckenänderungen. Die Ultrastrecke wurde auf 56 Kilometer und die 26 Kilometer auf 24 Kilometer verkürzt. Der höchste vorgesehene Streckenabschnitt zum Ramolhaus auf 3006 Meter Höhe wurde dann wetterbedingt zur Sicherheit der Teilnehmenden gestrichen. Trotzdem führte die Strecke immer noch in einen Bereich von 2000 Meter bis 2670 Meter (Hohe Mut Alm). Ein besonderer Höhepunkt war die Überquerung der Piccard Brücke, eine Hängebrücke im hinteren Teil des Gurgler Tals auf 2480 Meter Höhe. Sie wurde 2017 erbaut, ist 142 Meter lang und befindet sich 100 Meter über dem Talgrund beziehungsweise dem Gletscherbach. Weitere markante Punkte, die von den Läufer und Läuferinnen angesteuert wurden, waren das Königstal mit dem Sahnestüberl, die Schönwieshütte (2270 Meter), das Rotmoostal, die Hohe Mut Alm und das Gaisbergtal. Da sich die Trailrunner ausnahmslos im hochalpinen Bereich bewegten, mussten sie eine Pflichtausrüstung mitführen. Laufschuhe mit einer griffigen Sohle (Trailrunning-Schuhe), wetterbedingte Kleidung und Regenjacke, Laufrucksack mit mindesten einem halben Liter Flüssigkeit, Mobiltelefon, Erste-Hilfe-Set, Trinkbecher (da aus Umweltschutzgründen der Veranstalter keine Wegwerfbecher zur Verfügung stellt), Stirnlampe für die Ultraläufer und optional auch Stöcke. Das Wetter wurde letztendlich nicht so schlimm wie erwartet. Zwar kam es immer mal wieder zu kurzen Schauern, in den höchsten Lagen auch zu Sturm und Hagel, aber dazwischen immer wieder Phasen mit Sonnenschein. Nicht nur die Trailrunner mussten sich auf diese Wetterunbilden einstellen. Auch die Betreuer und Betreuerinnen mussten wasser- und winddichte Kleidung mitführen. Im Gegensatz zu den Läufer konnten sie sich mit der Bergbahn zur Hohen Mut Alm transportieren lassen. Die Trailrunner waren größten Teils auf Strecken unterwegs, auf denen wenig Betreuer unterwegs waren. Aber im Start- und Zielgelände, sowie auf der Hohen Mut wurden sie von den anwesenden Zuschauern frenetisch angefeuert. Und da machten sich die Betreuer der Abordnung aus Lauf/Schwarzwald in gewohnter Manier lautstark auf sich aufmerksam und führte die Wertung „bestes Betreuerteam“ an. Aber nicht nur die eigenen Vereinsmitglieder wurden angefeuert, sondern jede Läuferin und jeder Läufer wurde mit Anfeuerungsrufen und Beifall bedacht. In den Nachmittagsstunden wurde dann von allen Teilnehmer, die im Rahmen der Zeitlimits blieben, das Ziel in Obergurgl erreicht und die Sonne strahlte spätesten jetzt mit den Finishern um die Wette. Hier die Ergebnisse der Teilnehmer des Ski-Club Lauf: Nadine Pollak (14 Kilometer, 2:33 Stunden, 6. Platz Master 1); Petra Berger (26 Kilometer, 4:46 Stunden, 4. Platz Master 2); Martin Berger (26 Kilometer, 3:54 Stunden, 9. Platz Master 2); Jürgen Armbruster (26 Kilometer, 6:09 Stunden, 32. Platz Master 2); Markus Adam (62 Kilometer, 10:23 Stunden, 6. Platz Master 2). Bei einem guten Abendessen wurde die Regenerationsphase eingeleitet, beim Spaziergang am Tag darauf auf dem Zirbenwanderweg und auf dem windumtostem Timmelsjoch wurden die Beine gelockert und schon wieder Pläne für das Unternehmern „Verrückt 11.0“ im nächsten Jahr geschmiedet.
Genauere Informationen zu den einzelnen Abteilungen und weitere Berichte und Ergebnise gibt es hier:
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